War Augustin der erste Calvinist?

Auteur : Ken Wilson

Dieses vorliegende Buch fasst Dr. Wilsons „bahnbrechende“ Dissertation an der Universität von Oxford zusammen. Die Thesis wurde im Jahr 2018 als Augustine‘s Conversion from Traditional Free Choice to „Non-free Free Will“ : A Comprehensive Methodology bei Mohr Siebeck in Tübingen veröffentlicht.

Dr. Wilson wendet sich nun an einen erweiterten Leserkreis und präsentiert die Ergebnisse seiner extensiven Forschung in diesem kürzeren und zugänglicheren Format. Wilson bietet dem Leser zunächst wesentliche Hintergrundinformationen zum freien Willen in den antiken Philosophien und Religionen des Stoizismus, Gnostizismus, Neoplatonismus und Manichäismus. Danach leitet er den Leser durch die frühen christlichen Autoren, die sich zum freien Willen äusserten.

Der Autor erkundet dann einen merkwürdigen Bruch zwischen den frühen und den späteren Schriften Augustins. Schliesslich zeigt Ken Wilson auf, wie die Ideen, die Augustin in seinen späteren Schriften vorlegt, zum Fundament der modernen calvinistischen (reformierten) Theologie wurden, auch bekannt als der „augustinische Calvinismus“.

CMV4111045
9783961900626
160
201 g
01.06.2020
Langue
Allemand
War Augustin der erste Calvinist?
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chat Commentaires (1)
Note
26/06/2020 15:17
Par Orlando M.

Schwach

Von einer "bahnbrechender Arbeit" kann keine Rede sein. Vielmehr wiederholt Wilson die Argumente, über die bereits seit Jahrhunderten diskutiert wird. Wilson behauptet viel, zeigt aber wenig. So differenziert er etwa nicht nur die gnostischen Gruppen nicht, sondern wirf auch gleich die Manichäer in den gleichen Topf. Gleiches tut er mit den Begriffen wie etwa der Erwählten oder der Vorherbestimmung; Als wenn die manichäische fatalistische Determinationslehre nur irgendetwas mit der biblischen Lehre über die Vorherbestimmung zu tun hätte! Zudem ist das Buch schlecht recherchiert: Wilson verweist oft auf Augustinus, liest man dann dort nach, steht dort nichts dergleiche, oder die Aussagen stehen in einem anderen Kontext. Fazit: Es könnte viel zu dem Thema gesagt werden. Für mich verbleibt es bei dem: Wilson liest sein libertarisches Konzept des Willens in die Texte hinein, das er dann ständig voraussetzt und alles dadurch interpretiert. So sollte man es genau nicht machen.